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Freitag, 16. September 2011

Mich oder Dich?


Es ist bewölkt aber trocken. Strahlende Helle spiegelt sich überall.
Der Tag ist noch jung, irgendwann bricht die Sonne durch die Wolken und schafft Farben die das Herz verwandeln können. 
Gestern habe ich mal wieder einen faulen Tag gehabt, aber das ist eben auch berechtigt. Ich muss sparen und das kann man am besten auf dem Balkon. Unterwegs kostet alles Geld.

Ich führe hier an der Algarve ein sehr ausgeglichenes, wenn nicht museales Leben.
Viel Zeit zum denken, fragen und Verstehen lernen.
Hört sich hochtrabend an, ist aber nicht so gemeint. 
Ideen und Vorstellungen aus der Anthroposophie, Philosophie und vielen anderen Bereichen klingen nach, fordern mich auf sie zu erfassen, zu verinnerlichen und weiterzuentwickeln.

Ich war nie zufrieden mit den Grenzen des irdischen Lebens.
Doch hier und jetzt beginne ich zu begreifen, dass das Leben im Geist und das irdische Leben zwei Facetten einer Ganzheit sind, die nur durch die begrenzte Perspektive meines Erfahrungshintergrundes zerteilt werden. 
Nietzsche wusste es,
Krishnamurti sprach davon,
ja selbst die Mahaberata machte es deutlich
und Steiner durchschritt es.

Doch in wie weit kann ich es verstehen?
In seiner Ganzheit, ohne den Standpunkt des Menschlichen zu verlassen?

Hier, mein äußerer Blick vom Ozean magisch angezogen, währen der Innere auf die Gesetze der Wahrheit gerichtet ist, erobere ich neue Vorstellungen, keimhaft aber doch lebendig und irgendwie lebensnotwendig.

Wer bin ich?
Das weiß ich selbst nicht so genau.
Die Summe meiner Erfahrungen?
Unsinn, wer macht diese Erfahrungen denn?
Ich bin also Einer, der im Leben Erfahrungen sammelt.

Wen fände ich, wenn es mir gelänge, diesen Erfahrungshorizont zu durchbrechen und auf mich zurückzublicken?
Mich oder Dich?
Vielleicht jenes Wesen, welches in uns allen Erfahrungen sammelt?
 Juergen

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